Paul Althaus – Fotostudio9

Man betritt das Atelier und staunt. Eine Dachgeschossetage, großzügig, tageslichtdurchflutet, sogar von oben. Weiß. Naturbelassener Dachstuhl als Kontrast. Beleuchtungsgerätschaften, verschiedene Sitzgelegenheiten, Pflanzen, Hintergründe, Drucker, Kameras, Leitern. Hier erlernt der 20jährige Schiersteiner das Handwerk des Fotografen.

Für Paul stand fest, dass er in eine kreative Richtung gehen will. Zeichnen, Photoshop, ein Praktikum in der Werbeabteilung einer namhaften Messebaufirma, schließlich Fotografie. Für diese Themen konnte er sich schon immer begeistern. Ebenso stand für ihn fest, sein Berufsleben mit einer Lehre als Grundstock zu beginnen. Daher bewarb er sich bei Marco Stirn, Fotograf, Bildjournalist, Chef und Gründer des fotostudio9. Um hier eine Ausbildung machen zu können, muss man volljährig sein, zumindest Fachabitur haben und ein paar Tage Probearbeiten, um abzuklären, ob die „Chemie“ stimmt. Man sollte Freude am Fotografieren haben und Mathematik und Deutsch sollten kein Problem darstellen. Paul hat all diese Kriterien erfüllt. Ausbildender und Auszubildender wissen sich gegenseitig zu schätzen: Das lockere Betriebsklima, die gute Location und schöne Atmosphäre sind für Paul das, was es ausmacht. Und: „Die interessanten Aufträge. Je besser ein Fotograf ist, desto interessanter die Aufträge.“ Im Gegenzug lobt Stirn „Paul steht hinter seiner Arbeit, ist offen, locker, engagiert, selbstständig und vor allem talentiert.“

Im fotostudio9. arbeiten neben Inhaber und Paul noch eine weitere Auszubildende und einige freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei der „People-Fotografie“ sowie Architektur-Aufnahmen. Aber auch andere Bereiche wie Produkt-, Landschafts- oder Kunstfotografie gehören zum Repertoire. Marco Stirn hat sich unter anderem mit seiner ausgezeichneten Fotoreihe „schwerelose Menschen“ national und international einen Namen gemacht.

„Es gibt nicht mehr so viele Fotografen, die ausbilden“ so Marco Stirn. Die Berufsschule liegt daher zentral in Frankfurt und hat ein großes Einzugsgebiet. Der Unterricht wird im Block zu jeweils zwei Wochen abgehalten. „Die Berufsschule ist toll“, sagt Paul. „Man hat dort alle technischen Möglichkeiten, Freiheiten und Unterstützung, um sich gestalterisch zu entfalten.“

Nach seiner Abschlussprüfung will Paul zunächst ein Jahr ins Ausland gehen, eventuell Asien, natürlich mit der Kamera im Gepäck. Danach kann er sich vorstellen, etwas Kreatives zu studieren – Fotografie oder Grafikdesign. Auf seine Erfahrungen aus der Ausbildung wird er dabei immer zurückgreifen können.